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Schon häufiger hatte ich in den Ferien in der
Offenen Werkstatt gejobbt. Im Sommer 1994 bekam ich dann als
frischgebackene Diplom-Kulturpädagogin den Job als Leiterin
der
ästhetischen Früherziehung im Bad Dürkheimer
Kunstverein, dem Träger
der Offenen Werkstatt. Gleich zu Beginn ging es darum, ein
vierwöchiges
Ferienprogramm zu entwickeln. Noch durch das Studium in der
künstlerischen Umnutzung brachliegender Gebäude und
Gelände inspiriert,
konnte ich das stillgelegte Freibad nicht unberücksichtigt
lassen.
Durch viel Unterstützung der Stadt, alles kindersicher zu
gestalten,
konnte das Programm der Abenteuerferien »Zwanzigtausend
Meilen unter
dem Meeresspiegel« starten. Es wurde mit Wind und Wasser
gespielt,
jongliert, Maschinen konstruiert, zwischen den Bäumen gewebt,
gefunden,
erfunden, gezaubert, gemalt, kartografiert, gebaut, gemeisselt,
gematscht, gespielt und gebastelt.
Die Kinder hatten einen
Heidenspass, die Presse fands toll und die Dürkheimer waren
wenigstens
zeitweilig über den Verlust ihres Lieblingsschwimmbades
getröstet.
Ansonsten
leitete ich ein Jahr die offene Arbeit, gab diverse Kurse und
organisierte zwei weitere Ferienprogramme, z.B.
»Zirkusluft« zusammen
mit Ulrich Brixius, und zwei Ausstellungen, z.B. »Kinder,
Kunst und
Apparate«. Diese fand in Kooperation mit dem
Kulturbüro der Stadt Bad
Dürkheim (mit Norbert Thien) statt und präsentierte
Arbeiten aus
diversen Kursen, die ich in der Offenen Werkstatt für Kinder
gegeben
hatte, wie Fotografieren mit der Lochkamera, Experimente mit dem
Fotokopierer und Fax, Trickfilme auf Video und Super-8.
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