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multimediales erzählen
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.Text Prof. Walter Bauer-Wabnegg
- Multimediales Erzählen: Wechsel oder Gleichzeitigkeit der
Mittel und Strategien der Erzählung. Ungewisse Wirkung des
vereint Dargebotenen – ist doch die des einzelnen Medium
bereits schwierig genug zu definieren.
Der Computer: (er)zählt nicht bloß, er rechnet.
Operationen, Variablen und Schleifen machen multilineares
Erzählen möglich: permanentes Ändern der
Anweisung oder Richtung der Mitteilung. In der Verräumlichung
sich selbst ergänzend, weiterführend, widersprechend
oder anderes assoziierend. Jeder link eine Gedankenverbindung, hat eine
Bedeutung und eine Rhetorik wie der Schnitt im Film.
Zuhörende (Lesende, Zuschauende) greifen ein –
sofern sie wollen – und werden so (un)berechenbarer Teil der
Dramaturgie oder der Erzählung selbst und machen jede Kunst
zum Spiel. Ist das geschafft, ist das Format kaum mehr erkennbar. Ob
Roman als Hypertext, Computerspiel, Lernprogramm oder Suchmaschine
– alles erzählt und dies in räumlichen
Rastern, statt zeitlich-linearen Abfolgen.
Multimediales Erzählen ist das Komponieren von Text, Bild,
Diagramm, Film, Animation oder Ton in ein operatives Gefüge.
Im Gestalten einer Ordnung von Funktionalitäten und Inhalten
und deren Verhältnismäßigkeiten findet das
Erz&au ml;hlen statt. Die Erzählung selbst ist
räumliches Erlebnis; das Mitgeteilte granulares oder fluides
Interieur.
Strukturbildende, kompositorische Elemente wie der loop und die Wendung
sind als Konzepte für das multimediale Erzählen
einzubeziehen. »Die Rhytmen und die Repetition enthalten eine
Strategie zur Handhabung des Überflusses um den
Überfluss an Information zu hantieren, und es ist diese
Strategie, die ein grundlegend Gemeinsames enthält, das alle
disperaten Wissensfragmente zusammenbinden kann.« (Lars
Kjerulf Petersen über den Technoloop)